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12 Spieregeln des Lebens / 11

Monatsbeitrag November 2020

Spielregel Nr. 11: Der eigene wahre Weg

von Peter W. Köhne

Der Wahre Weg

Es gibt viele Spielregeln im Leben, Gebote, Gesetze, Vereinbarungen, die nicht alle in den unterschiedlichen Kulturen gleich sind. Die bekanntesten Spielregeln des Abendlandes sind wohl die 10 Gebote des Alten Testaments, da diese das Abendland am stärksten geprägt haben. Allerdings sind auch diese Gebote nicht einheitlich, wie ich im Januar-Blog gezeigt habe. Nach dem wir im Oktober die auch kritischen Betrachtungen dieser 10 Gebote abgeschlossen haben, geht es in diesem Monat um den wahren, den eigenen Weg.

Gibt es den wahren Weg?

Viele Wege wurden und werden weltweit in verschiedenen Formen angeboten, ob es Kapitalismus oder Kommunismus ist, Religion oder Kirche, Philosophie oder Wissenschaft, Theismus oder Nihilismus, Materialismus oder Idealismus und viele Arten und Wege der spirituellen Entwicklung.

Der persönliche Weg

Bleibt die Frage: Welcher ist für mich persönlich der richtige Weg? Hierzu zwei kleine Beispiele. Das Erste  aus dem Buch Siddartha von Hermann Hesse.

Nachdem Siddartha und sein Freund Govinda die Stufen eines Brahmanen (Priester) und Samana (Asket und Bettler) hinter sich gelassen hatten, pilgerten sie zu Gotama, der Bodhi erlangt hatte, den Erkenntnisstand eines „Erwachten“. Siddartha schloss sich im Gegensatz zu Govinda Gotama nicht an. Er zweifelte zwar die Richtigkeit dessen Lehre nicht an, war aber der Meinung, dass diese nur für Gotama selbst gültig sei, da niemand durch eine Lehre sondenr nur durch die eigene Erfahrung zum Bodhi werden könne. Siddartha begab sich daher weiter auf seinen eigenen Weg und widmete sich und sein Leben der Suche nach dem Atman, dem All-Einen, das in jedem Menschen innewohnt.

Hier das zweite Beispiel. In der Buchreihe über den Zauberlehrling Harry Potter hat die Autorin Joanne K. Rowling immer wieder Lebensweisheiten eingeflochten. Albus Dumbledore, Leiter der Schule in Hogwarts, ließ sie zum Beispiel sagen: „Irgendwann müssen wir uns entscheiden, ob wir den bequemen oder den richtigen Weg gehen wollen.“

Welches ist der richtige Weg? Wie schon gesagt, der richtige Weg ist auch hier der eigene Weg, auch wenn wir uns manchmal für den bequemeren entscheiden wie Govinda im ersten Beispiel.

Die 11. Regel

Gehe Deinen eigenen wahren Weg

Wie finden wir unseren eigenen Weg? Hier drei Antworten:

  1. Der Nobelpreisträger Julius Axelrod gab seinen Doktoranden Folgendes mit auf den Weg:

– Gib dich nicht mit der herrschenden Meinung zufrieden!

– Finde dich nicht mit dem Gedanken ab, dass sich etwas nicht machen lässt, nur weil die wissenschaftliche Literatur sagt, es lasse sich nicht machen!

– Vertraue auf deine Intuition!

– Lege deiner Phantasie keine Fesseln an!

– Verlasse dich nicht auf die Literatur, sie kann richtig aber auch vollkommen falsch sein!

– Sichte deine Vermutungen und Annahmen und folge denen, die du für die aussichtsreichsten hältst!

– Glaube nicht, dass etwas kompliziert sein muss, um von Nutzen zu sein!

 

  1. Der Kendo-Meister Miyamoto Musashi stellte schon im Jahre 1634 neun Lebensregeln auf, die heute genauso aktuell sind wie damals, sowohl privat als auch im Business. Hier seine 9 Regeln:

Regel Nr. 1:  Entwickle die Fähigkeit, die Dinge auf den ersten Blick zu durchschauen

 Regel Nr. 2Vernachlässige nie deine Aufmerksamkeit auch gegenüber den kleinsten Dingen

 Regel Nr. 3Lerne in allen Dingen Gewinn und Verlust zu unterscheiden

 Regel Nr. 4Bemühe dich, das Wesen auch dessen zu erkennen, das unsichtbar bleibt

 Regel Nr. 5Studiere die Wege vieler Tätigkeiten und Berufe

 Regel Nr. 6Mache dich vertraut mit allen Techniken und Künsten

 Regel Nr. 7Übe dich unablässig darin, dem Weg zu folgen

 Regel Nr. 8Habe nie arglistige Gedanken

 Regel Nr. 9Halte dich nicht mit nutzlosen Beschäftigungen auf

 

  1. Der Spirituelle Meister Peddar Zaskq gab seinen Schülern mit auf den Weg:

– Folge dem Schlag Deiner eigenen Trommel

– Folge einem Ziel solange, bis Du ein höheres findest

Folgen wir also dem Schlag unserer eigenen Trommel bevor wir blindlings Anderen folgen und folgen wir einem Ziel solange, bis wir ein höheres finden, das uns weiter zu unserer höchsten Vision, unserem KAIROS, führt.

Die Humaneutik® hilft dabei, den eigenen Weg zu finden.

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