Nach heutigem Wissen nehmen vier Grundbiorhythmen Einfluss auf Körper, Geist und Seelenleben. Die beiden ersten Rhythmen wurden von dem Berliner Arzt Dr. Wilhelm Fließ (1858-1928) entdeckt und von ihm in der Fließschen Periodenlehre zusammengefasst. Durch Beobachtungen an gesunden und auch kranken Menschen stellte Dr. Fließ einen Grundrhythmus von 23 (Körper) und 28 (Seele) Tagen fest.
Er baute seine Periodenlehre weiter aus, indem er aus seinen Beobachtungen zu dem Ergebnis kam, dass diese Perioden in Wellenform ablaufen. Die Welle steigt von ihrem Anfangspunkt (Geburt) auf der Nulllinie langsam an und erreicht nach einem Viertel ihrer Zeit das Maximum. Nun fällt die Kurve langsam bis zur Nulllinie ab, welche nach der Hälfte der Zeit erreicht wird. Jetzt sinkt sie unter die Null-Linie und erreicht nach drei Viertel der Zeit ihren Tiefpunkt und kehrt von da aus zur Null-Linie zurück, welche am letzten Tag der Periode erreicht wird.
Die erste Hälfte der Schwingung bezeichnete Fließ als Plus oder Aktivitätsphase, die zweite Hälfte als Minus oder Regenerationsphase. Also kann man sagen, dass wir in der Aktivitätsphase Energie verbrauchen und in der Regenerationsphase das Auftanken im Vordergrund steht. Dr. Fließ warnte davor, diesen Unterschieden eine zu große Bedeutung beizumessen. Viel größere Bedeutung kommt den Tagen zu, an denen der Rhythmus aus der Aktivitätsphase in die Regenerationsphase oder umgekehrt übergeht (Nulldurchgänge), welche deshalb auch als kritische Tage bezeichnet werden.
Nachdem Fließ gestorben war, wurde der Biorhythmus um zwei Kurven erweitert. Prof. Dr. Teltscher stellte an den Examensarbeiten seiner Schüler und Studenten einen 33-tägigen Rhythmus fest, welchen er als Intelligenzrhythmus (Geist) bezeichnete. Des Weiteren konnte er einen 38-tägigen Rhythmus für intuitive Regsamkeit (Feinsinnigkeit) nachweisen.
Im Lauf der Jahre wurde die Kenntnis über den Biorhythmus weiter verfeinert. So ist es nicht verwunderlich, dass Hans Genuit 1950 die Erfolgskurve (Mittelwertskurve ) finden konnte. Alle fünf Rhythmen beginnen zum Zeitpunkt der Geburt von der Nulllinie an mit der Aktivitätsphase loszulaufen. In der folgenden Zusammenstellung sind Beispiele der Einflüsse des Biorhythmus auf unseren Körper angegeben.
Männlicher Rhythmus (physisch, körperlich) 23-Tage Rhythmus:
• weltliche Kraftäußerung
• Leistungsfähigkeit
• körperliche Widerstandfähigkeit
• gute Organtätigkeit
• materielle Einstellung
Weiblicher Rhythmus (psychisch, gefühlsmäßig) 28-Tage Rhythmus:
• Gemütslage
• Einfühlungsvermögen
• Wandelbarkeit der Launen
• Gutmütigkeit
• Missmut
• melancholische und depressive Veränderungen
• gefühlsmäßige Verbundenheit
Geistiger Rhythmus (Intellekt, Intelligenz) 33-Tage Rhythmus :
• schöpferische Fähigkeiten
• Lebenskräfte und Energien
• Lebensweisheiten, die sich durch höhere Gedankenkräfte mobilisieren
• Selbstsicherheiten und Lebensbejahung
• geistige Verständigung und geistige Toleranz
Als weiterer Rhythmus sei hier noch der feinsinnige (intuitive) 38-Tage Rhythmus erwähnt für:
• Intuition
• beeinflußt den Geschmacks- und Schönheitssinn
• reguliert die künstlerische Ausdrucks- und Gestaltungsfähigkeit
• Empfänglichkeit für äußere Eindrücke und das Genussempfinden
• Protektion und menschliche Anpassung
Es gibt noch weitere Rhythmen, die besonders in der Rhythmenverwandschaft bei Partnern eine Rolle spielen wie den :
• 13-Tage Rhythmus für Selbstwertgefühl und Sexualität
• 18-Tage Rhythmus für Leistung und Leistungsbereitschaft
• 43-Tage Rhythmus für Phantasie und Gesprächskontakte
Für die exakte Erstellung des Biorhythmus (auf die genaue Tageszeit umgerechnet) wird der Geburtstag, die Geburtszeit sowie die Geburtszeitzone ( z.B. 01e00 (MEZ) Deutschland; Schweden; Norwegen; Schweiz) benötigt.
Literatur:
Hugo Max Gross, Biorhythmik
Verlag Hermann Bauer, Freiburg
Bruno Giebat, Auf gleicher Wellenlänge
Verlag Books on demand, Norderstedt
Kurt F. Böhm, Erfolg durch Biorhythmus
mit Bio-Rhythmus-Scheibe
Unipress Verlag, Salzburg
Z. B. D. G. Zum Besten des Ganzen