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12 Spielregeln des Lebens / 4

Monatsbeitrag April 2020

Spielregel Nr. 4: Feiertag

von Peter W. Köhne

Es gibt viele Spielregeln im Leben, Gebote, Gesetze, Vereinbarungen, die nicht alle in den unterschiedlichen Kulturen gleich sind. Die bekanntesten Spielregeln des Abendlandes sind wohl die 10 Gebote des Alten Testaments, da diese das Abendland am stärksten geprägt haben. Allerdings sind auch diese Gebote nicht einheitlich, wie ich im Januar-Blog gezeigt habe. In diesem Monat geht es um die Würdigung des Feiertages.

Sabbat, der 7. Tag

Nach dem Bericht aus der Bibel (Tanach) erfolgte die Schöpfung innerhalb von sechs Tagen, dabei zuletzt der Mensch. Am siebten Tag, als alles erschaffen war, ruhte der Schöpfer und heiligte diesen Tag, den Sabbat. Interessant ist auch hier, dass immer von ER bzw. IHM gesprochen wird, eine deutliche Personifizierung Gottes. In der nordischen, germanischen Betrachtung wird von DAS GOTT oder UR gesprochen.

So spiegelt diese Feiertagsregel wieder den patriarchalischen Hintergrund, aber nicht nur dort. Nach dieser Regel sind nur der „Hausherr“, der Sohn, die Tochter, die Sklaven (Knechte und Mägde) aber auch Fremde/Gäste und sogar das Vieh gemeint, die Frau wird nicht erwähnt, sie gehört wohl nur zum „Inventar“. Diesen Ansatz hatten wir schon bei der genaueren Betrachtung der Schöpfung von Mann und Frau mit der „Rippe“ gesehen.

Ein anderer Aspekt wird hier wohl übersehen, das kontemplative Innehalten des „Schöpfers“ nach Abschluss eines jeden Tages … und Gott sah, dass es gut ist. Wenn ich abends im Bett liege, lasse ich den Tag auch noch einmal Revue passieren und danke dafür. Auch dies ist ein ähnlich heiliger Moment.

Sonntag, der 7. Tag

In der christlichen Welt ist der Sabbat, Samstag, der 6. Tag und der Sonntag der 7. Tag. Konstantin der Große machte den Sonntag zu Beginn des 400. Jh. zum gesetzlichen Feier- und Ruhetag. Damit wurde wohl dem Rechnung getragen, dass Jesus bereits am Freitag vom Kreuz genommen wurde und die Auferstehung Jesu am Sonntag erfolgte. Je nach Glaubensrichtung wird auch der Samstag und Sonntag gefeiert. In unseren Breiten beginnt die Woche mit dem Montag und endet als 7. Tag mit dem Sonntag.

Planetare, Wochentagsnamen

Die Reihenfolge der Wochentagsnamen geht auf die Babylonier zurück und richtete sich nach den Gestirnen unseres Sonnensystems, die derzeit als Götter angesehen und später sinngemäß von den Germanen übernommen wurden. Dabei ist dann der 7. Tag wieder der Sabbat, Samstag.

In der Hermetik werden die Organe des Geistkörpers, die Planetare, auch nach den ersten sieben Planeten unseres Sonnensystems benannt (ohne die Erde). Der Samstag geht aber wieder auf den Sabbat zurück, obwohl er der Saturntag (engl. Saturday) wäre.

Im Zusammenhang mit dem Sabbat ergeben sich noch andere Fragen: Warum wurde Jesus schon am Freitag vom Kreuz genommen? Warum sieben Tage?

Hier wieder die vier Betrachtungsmöglichkeiten wie im Januar-Blog beschrieben:

Die BIBEL (Martin Luther):
Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge beschicken; aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist … …

Die SCHRIFT (Hebräischer  Urtext):
Gedenke des Tags der Feier, ihn zu heiligen. Ein Tagsechst diene und mache all deine Arbeit, aber der siebente Tag ist Feier IHM, deinem Gott: nicht mache allerart Arbeit, du, dein Sohn, deine Tochter, dein Dienstknecht, deine Magd, dein Tier, und dein Gastsasse in deinen Toren … …

Authentische Aussage (Pierre de Forêt):
Im Schweiße deines Angesichts sollst du dir dein Brot erarbeiten, doch lebst du nicht vom Brot allein. Darum halte auch Einkehr im Geiste und gib deiner Seele ihre Nahrung.

Die  4. Verpflichtung (Neale Donald Walsch):
Ihr denkt daran, mir einen Tag vorzubehalten und nennt ihn heilig. Das, damit ihr nicht lange in eurer Illusion verharrt, sondern euch dazu bringt, euch daran zu erinnern, wer und was ihr seid. Dann nennt ihr bald jeden Tag einen Sabbat und jeden Augenblick heilig.

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