Monatsbeitrag Oktober 2021: Karma
… ist eines der drei newtonschen Axiome*. Der englische Physiker Sir Isaac Newton stellte drei Grundgesetze der klassischen Mechanik auf:
Im Zusammenhang mit diesem Beitrag interessiert uns das 3. Gesetz.
Am Beispiel zweier Personen, die auf Inliner-Rollschuhen unterwegs sind, lässt sich das gut erklären. Ich fahre mit meiner Freundin gerne mit Inlinern. Wenn sie vor mir steht und ich ziehe sie zu mir heran, bewegen wir uns aber beide aufeinander zu. Es könnte auch so aussehen, als würde sie mich zu sich heranziehen, da die Kraft, die ich aufwende, in beide Richtungen wirkt. Dies wird natürlich durch die Rollschuhe begünstigt. Würde ich sie jetzt von mir wegstoßen, würde ich ebenso von ihr weggestoßen, weil die Kraft in beide Richtungen wirkt, die auslösende Kraft (actio) ist also gleich der gegenwirkenden Kraft (reactio). Das besagt dieses Wechselwirkungsgesetz actio = reactio.
So mag Newton die Idee von der Schwerkraft gekommen sein, als ihm angeblich unter einem Apfelbaum ein Apfel auf den Kopf fiel. Hierbei wirkt die (Schwer)kraft auch in beide Richtungen, die Erde zieht den Apfel an und der Apfel ebenso die Erde. Dass der Apfel die Erde anzieht, fällt dabei nicht so sehr auf, weil die Masse der Erde gegenüber der des Apfels deutlich überwiegt.
Ursache und Wirkung finden aber nicht nur in der klassischen Mechanik statt. Angenommen, ich beleidige eine Person, kann es sein, dass sie vor Wut rot anläuft. Wenn ich einer Person etwas Nettes sage, kann es sein, dass sie mir mit einem strahlenden Lächeln antwortet. Auch hierbei haben die Ursachen Wirkungen, allerdings unterschiedlicher Art. Diese Art von Reaktionen kommt unmittelbar nach der Ursache.
In meinem Beitrag vom Mai 2019 (Alles hat Folgen in Raum und Zeit, in der Welt, im Universum) hatte ich ein Beispiel aus dem täglichen Leben beschrieben. Da ich beruflich viel im Straßenverkehr unterwegs bin, passiert es immer mal wieder, dass ich einen Fehler mache (actio) der mir kurze Zeit später durch den Fehler eines anderen zurückgegeben wird (reactio), allgemein als „Retourkutsche“ bekannt. Seit ich gelernt habe, bewusst darauf zu achten, was in meinem Leben passiert, kann ich immer häufiger zurückverfolgen, wann ich für mein Verhalten die „Quittung“ bekommen habe, das gilt im Guten wie im Schlechten.
Dass dies so funktioniert ist ja nicht neu. Schon im 6. hermetischen Prinzip wird dies beschrieben:
Das Prinzip von Ursache und Wirkung
Jede Ursache hat ihre Wirkung,
jede Wirkung ihre Ursache;
alles geschieht gesetzmäßig,
Zufall ist nur ein Name für ein unbekanntes Gesetz.
Es gibt viele Ebenen der Ursächlichkeit,
aber nichts entgeht dem Gesetz.
(aus KYBALION, Das Buch der 7 Hermetischen Gesetze)
Wenn wir bedenken, dass selbst Pythagoras über 20 Jahre die Hermetik in Ägypten studiert hat, ist es nicht verwunderlich, dass seine Schule die bedeutendste Schule des Altertums war und die aus diesem Gesetz resultierende Lehre der Re-Inkarnation dort selbstverständlich war.
Auch in der christlichen Bibel 2. Mose 21 wird von diesem Gesetz gesprochen, was aber oft falsch verstanden wird. Aus der Aussage: Auge um Auge, Zahn um Zahn … ist kein Recht zu einem Rachefeldzug abzuleiten, wie es leider immer wieder geschah und teils heute noch praktiziert wird. Das Gegenteil aber ist der Fall, wie es in der wörtlichen Übertragung des Originaltextes (Die SCHRIFT) zu lesen ist…
… Geschieht das Ärgste aber, dann gib Lebensersatz für Leben, Augersatz für Auge, Zahnersatz für Zahn, Handersatz für Hand, Fußersatz für Fuß, Brandmalersatz für Brandmal, Wundersatz für Wunde …
Es geht hierbei also um einen Ausgleich, bei dem für jedes Vergehen eine genau bemessene, gleichwertige Strafe erfolgen soll. Heute werden diese Regeln meist durch ein Strafgesetzbuch ersetzt und die Vergehen durch entsprechende Strafen ausgeglichen bis hin zur Todesstrafe, die in vielen Ländern der Welt noch praktiziert wird.
Was ist aber nun, wenn eine Tat nicht ausgeglichen wird, weil vielleicht der Täter nie gefasst wurde? Und was ist, wenn dieser Täter stirbt, ohne je gefasst worden zu sein? Ist der Ausgleich, die Strafe für diese Tat dann verfallen? Weit gefehlt! Wenn wir uns jetzt des Beitrages über die Re-Inkarnation besinnen, rundet sich das Bild ab. Da der Ausgleich für eine Strafe, der nicht stattgefunden hat, nicht verfällt, muss er in einer der nächsten Inkarnationen erfolgen. Dies ist Karma, die Logik hinter der Re-Inkarnation, actio est reactio, der Ausgleich findet immer statt. Manche nennen es auch die „Höhere ausgleichende Gerechtigkeit“.
Natürlich gibt es Menschen, die ihr Leben lang viel Gutes getan haben, aber nie dafür belohnt wurden, also kein gleichwertiger Augleich erfolgte. Kommen diese Menschen dann in den so genannten „Himmel“? Oder müssen sie zurückkommen, um die Belohnung für ihr gutes Leben zu erhalten? Auch hier gilt actio est reactio, wie sollte sonst der Ausgleich stattfinden? Es ist daher ein Irrglaube, dass die Menschen, die viel gutes Karma angesammelt haben, nicht wiedergeboren werden müssen. Zugegeben, ab einem gewissen Stand der spirituellen Entwicklung, liegt die Entscheidung bei uns, ob wir wiedergeboren werden wollen. Nur, wenn wir diesen Stand der Entwicklung erreicht haben, werden wir vielleicht freiwillig wieder hier inkarnieren, um anderen Seelen bei ihrer spirituellen Entwicklung zu helfen.
In den Beiträgen über die Schöpfung vom November 2019 und Februar 2021 haben wir gesehen, dass wir mit unseren Ideen und Visionen schöpferisch tätig sind und damit auch Ursachen setzen, die mit der Verwirklichung dieser Ideen ausgeglichen werden. Jetzt auch hier die Frage, was passiert, wenn sich eine Idee oder Vision nicht verwirklichen konnte und nie aufgegeben wurde? Richtig! Auch dies ist Karma, die Idee oder Vision hat die Chance im nächsten Leben verwirklicht zu werden. Damit findet dann auch dieser Ausgleich statt.
Ganz gleich also, ob gutes oder schlechtes Karma oder eine offene Idee oder Vision, ein Ausgleich findet immer statt. Da mit jedem neuen Leben wieder neue Ursachen gesetzt werden, entsteht zwangsläufig die Frage, wie lange dieser Zyklus der Re-Inkarnationen dauert, oder hört das nie auf? Es gibt Hinweise darauf, die oft mit dem Begriff „Das Rad der Vierundachtzig“ genannt werden. Dies umfasst 84 Zyklen von Tod und Wiedergeburt, wobei ein Zyklus bis zu 100 000 Jahre umfassen kann. Dies hängt wiederum davon ab, wie schnell die spirituelle Entwicklung eines jeden einzelnen Lebewesens erfolgt.
Mit diesem Bewusstsein, dass wir uns unserer Verantwortung nicht entziehen können, wäre es gescheit, unser Leben zu überdenken. Die Einstellung: „Ist doch egal, was ich mache, ich lebe doch sowieso nur einmal und nach meinem Tod interessiert mich das alles nicht mehr …“, ist fatal, aber wir haben nach wie vor die freie Entscheidung … wie wir unser Leben leben!
*Axiome sind Grundsätze, die keines weiteren Beweises mehr bedürfen.
Die Frage im November: Gibt es einen Weg zum Zum ewigen Frieden
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Monatsbeitrag Mai 2019
Im Physikunterricht habe ich gelernt, dass jede Ursache auch eine Wirkung hat, actio est reactio ! (3. Newtonsches Axiom) Das mag in der Physik stimmen, ist das im täglichen Leben auch so? Ich beobachte das schon lange, besonders im Straßenverkehr. Da ich viel mit dem Auto unterwegs bin, ergeben sich oft Situationen, an denen ich dieses Gesetz immer wieder bestätigt finde. Letztens bog ich auf eine Bundesstraße ein und hatte wohl die Geschwindigkeit des nahenden Fahrzeuges unterschätzt. Das führte dazu, dass ich ihm die Spur schnitt und der Fahrer voll bremsen musste. Klar, Lichthupe, ich entschuldigte mich und nach ein paar Kilometern passierte mir das Gleiche, mir wurde die Spur geschnitten. Zufall?
Für mich gibt es keine Zufälle! Zufälle sind Wirkungen, deren Ursachen wir nicht mehr zurückverfolgen können. Denn nicht immer kommt die Retourkutsche so schnell wie in meinem Beispiel. Im Coaching stelle ich meine Klienten manchmal vor die Wahl, sie sollen sich entscheiden ob es nur Zufälle oder gar keine Zufälle gibt. Oft bekomme ich die Antwort, es sei mal so oder so. Falsch, dann würde das Prinzip von Ursache und Wirkung nicht mehr funktionieren, aber das ist ein Grundgesetz, ein Axiom.
Aber wie lange können wir zurückgehen, um die Ursache zu finden? Tage, Wochen, Monate, Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte? Stopp, werden jetzt einige sagen, Jahrhunderte? Wie soll das denn funktionieren. Andere sagen vielleicht, aha, jetzt wird’s esoterisch. Na und? Esoterik wurde sowieso zum Schimpfwirt degradiert, zu Unrecht. Frage ich dann nach, was sie unter Esoterik verstehen, dann kommt oft ein Haufen Blödsinn oder gar nichts. Das Wort ‚esoteros’ kommt aus dem Griechischen und heißt nichts weiter als „innen“. In der pythagoräischen Schule vor ca. 2600 Jahren waren die Exoteriker die heutigen Wissenschaftler, die zum äußeren Kreis gehörten, und die Esoteriker, die Philosophen, die des Inneren Kreises. Da die Philosophie die Mutter aller Wissenschaften ist, war das die beste Kombination. Leider ist das bis heute verloren gegangen und nicht mehr so bekannt. Nur so nebenbei, in dieser Schule konnten bereits Frauen studieren, sie war also ihrer Zeit weit voraus.
In diesem inneren Kreis war es selbstverständlich, dass Wirkungen auch über mehrere Lebenszeiten auftreten konnten. In der östlichen Philosophie wird dies Karma genannt und bedingt, dass wir immer wieder geboren werden müssen, sonst wären die Langzeitwirkungen gar nicht möglich, mit einem andern Wort ‚Re-Inkarnation’. Aber nur so sind Situationen zu erklären, die für Wissenschaft, Medizin, Psychologie und Kirchen unerklärbar sind. A propos Kirchen, Das Jüngst Gericht ist eine solche Folge. Der kleine Unterschied ist nur, dass es ständig stattfindet, denn jede Wirkung ist im übertragenen Sinne ein kleines Jüngstes Gericht. Viele denken, dass bis zum Jüngsten Gericht noch viel Zeit ist. Falsch! Das Jüngste Gericht ist Hier und Jetzt! Meinen wir wirklich wir könnten bis nach dem Tod damit warten?
Ich persönlich weiß aus den Rückführungen, die ich als Coach druchgeführt habe, dass es so ist und es gibt weltweit viel zu viele Ansätze und Beweise, dass es gar nicht anders sein kann. Nur so ergibt vieles Unerklärliche einen Sinn. Nun sind wir also von der Exoterik, der Physik, doch in die Esoterik gerutscht, in eine entscheidende Lebensfrage. Wären sich alle Menschen dessen bewusst, würden sie sicher mit sich selbst, den Anderen und unserer Erde sorgfältiger umgehen, denn letzten Endes trifft es uns dann doch immer wieder selbst. Wieder ein Aspekt der Humaneutik. Fangen wir also klein an, fragen wir uns:
Welche Wirkungen sind mir aus letzter Zeit bewusst, die ich, vielleicht mit einigem Nachdenken, bis an den Ursprung, die Ursache, zurückverfolgen kann.
Mit den Monatsbetrachtungen wollen wir helfen, für jeden Monat einen wichtigen Aspekt des Lebens und der Welt aufzuzeigen und zur Umsetzung anzubieten, im Monat Mai 2019 herauszufinden, welches die Ursachen für die Wirkungen sind, die in unserem Leben täglich passieren.
Ideal zur Meditation geeignet, um die Tiefe dieser Aussage zu erkennen und in den eigenen Alltag zu integrieren!
Alle Beiträge behandeln auch Inhalte der
HUMANEUTIK®, der Lehre vom guten und richtigen Umgang mit sich selbst und der Menschen untereinander.
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