Die RPV-Analyse gehört zur Form der reziprokverbalen Kommunikation (auch bekannt als Reverse Speech oder Mirror Talking). Schon als ich mein erstes Tonbandgerät bekam, fand ich heraus, dass Sprachaufnahmen rückwärts abgehört, oft einen klaren Sinn ergaben. Inzwischen ist dieses Phänomen schon vielerorts untersucht worden und vielleicht selbst dem einen oder anderen schon einmal begegnet.
Was ist zum Beispiel geschehen, wenn wir mit einem Menschen ein angenehmes Gespräch hatten, aber anschließend innerlich wussten, dass etwas nicht stimmt? Hatte dieser Mensch uns angelogen? Oder bildeten wir uns nur etwas ein?
Die Arten der Kommunikation zwischen Menschen läuft nicht nur vokal verbal ab, sondern zusätzlich auf verschiedenen anderen Ebenen wie der nonverbalen oder transverbalen Ebene. Sehr bekannt unter dem Begriff der nonverbalen Kommunikation ist die Körpersprache, die auch in verschiedenen Management-Trainings vorgestellt wird. Hier haben die Körperhaltung und die Mimik eine bestimmte Aussage. Eine andere Art, die transverbale Kommunikation, wird seit vielen Jahren in parapsychologischen Instituten erforscht. Zur transverbalen Kommunikation zählt z. B. die Telepathie. Eine weitestgehend unbekannte Form der Kommunikation ist die reziprokverbale Kommunikation (RPV), auch Rückwärtssprache genannt (in USA auch Reverse Speech oder Mirror Talking).
Vor ca. 25 Jahren fiel bei Forschungen in den USA auf, dass die Menschen eine unterbewusste Kommunikation betreiben, von der bisher nichts bekannt war, z. B. stellte man fest, dass Kleinkinder bereits mit ihren Eltern kommunizieren, wenn sie noch nicht sprechen können. Die Analyse der Rückwärtssprache von brabbelnden Kindern ergab z.B. Aussagen wie „I love you mom“ und ähnliches. Bei erwachsenen Menschen werden teilweise ganze Sätze beim rückwärts Abhören verständlich, die die wahre Einstellung dieser Person deutlich machen kann. Auch Assoziationen werden deutlich hörbar. In Amerika und Japan nehmen z. B. einige Manager für Verhandlungen ihre Tonaufzeichnungsgeräte mit und zeichnen die gesamte Verhandlung auf Band oder mit dem Handy auf. Dann fahren sie wieder zurück, um die Verhandlung rückwärts abzuhören und zu analysieren (RPV-Analyse). Erst wenn diese Analyse positive Ergebnisse gebracht hat, wird der Vertrag unterschrieben.
Die Analyse der Rückwärtssprache, die RPV-Analyse, ist ein Verfahren, das die rückwärts verschlüsselten Botschaften und Aussagen der menschlichen Sprache analysiert. Dadurch, dass jeder Mensch unter- und unbewusst über Zusammenhänge eines Themas spricht, lassen sich diese beim rückwärts Abhören der aufgezeichneten Sprache zum Vorschein bringen. Viele Aussagen sind dabei deutlich im Klartext zu verstehen. Das Abhören dieser Rückwärtssprache bedarf allerdings einiger Übung, da sie zunächst absolut fremd und unverständlich klingt. Daher ist es meistens erforderlich, zunächst diese Sprache mehrfach anzuhören, um sich daran zu gewöhnen und die Art und Weise kennenzulernen, wie die betreffende Person die Aussagen verschlüsselt oder zum Ausdruck bringt. Es ist wie das Erlernen einer neuen Sprache und die ist bei jedem Menschen anders.
In vielen Fällen kommt es auch vor, dass die Verschlüsselung in einer anderen Sprache erfolgt, z. B. in der Muttersprache der analysierten Person oder in englischen Worten, also wenn Menschen einen Bezug zu einer anderen Sprache haben. Ein Einfluss auf die Ergiebigkeit bei der Auswertung hat die Art der Vorbereitung. Spontane Texte eignen sich besser als vorbereitete Texte, da dann das Unter- und Unbewusstsein an der Verwendung bestimmter Worte unmittelbar beteiligt sind. Weiterhin spielen die Artikulation, die Satzmelodie und die Pausen eine große Rolle. Alle Parameter zusammen ergeben dann das Gesamtbild der auswertbaren rückwärts erfassten Texte. Daher kann auch nicht jedes Wort und jeder Satz rückwärts ausgewertet werden bzw. einen Sinn ergeben.
Das Ergebnis der RPV-Analyse kann meist die betreffende Person am besten verstehen und zuordnen, von der der Text stammt. Daher wird oft auf eine Interpretation durch den Analysierenden verzichtet. Eine solche Interpretation lässt sich i.a. nur in einem Coaching durchführen, wenn die betreffende Person gut bekannt oder bei der Analyse zugegen ist und gemeinsam mit dem Coach der Zusammenhang erarbeitet werden kann. Aber selbst die Person, die analysiert wurde, kann oft die eigenen rückwärts gesprochenen Aussagen nicht verstehen, da beim ersten Erfassen des Rückwärtstextes nicht klar wird, was damit gemeint ist. Es ist daher manchmal erforderlich, diese Textstellen zu erarbeiten oder über diese Sätze nachzudenken und sie assoziativ umzusetzen. Dabei kommen u. U. auch alte Programme oder Entscheidungen zum Vorschein, diese möglicherweise auch wieder verschlüsselt. Somit ist eine intensive Nacharbeit der gefundenen Texte aus der RPV-Analyse unbedingt erforderlich, d. h. das Ergebnis der Rückwärtssprache muss von der betreffenden Person nach und nach bewusst verarbeitet werden. Hierbei hilft auch eine weitere Durchsprache mit dem Coach, der die Analyse durchgeführt hat.
Außer meinen verschiedenen Analysen im Coaching habe ich auch Schlagertexte untersucht. Dabei ist mir auch aufgefallen, warum ich einen bestimmten Schlagersänger nicht mag. Rückwärts abgehört beschimpft er seine Zuhörer. Dies nur als kleines Beispiel am Rande. Natürlich lässt sich vieles mit der RPV-Analyse herausfinden. Es gehört aber etwas Übung dazu.
Z. B. D. G. Zum Besten des Ganzen