Die 64 Hexagramme bestehen jeweils aus zwei übereinander liegenden Trigrammen, also drei Linien, die entweder durchgezogen (Yang, männlich) oder unterbrochen (Yin, weiblich) sein können. Diese Linien können wandelnd (dynamisch ) oder nicht wandelnd (stabil) sein. Wenn von den 6 Linien des Hexagramms immer eine dynamisch ist, also ein zweites Hexagramm aus der Wandlung entsteht, ergibt es 6 x 64 = 384 mögliche Situationen mit ihren Verhaltensvorschlägen zu betrachten. Wenn zwei wandelnde Linien auftreten, ergeben sich zwei zusätzlich Hexagramme mit ihren Möglichkeiten. Sollten alle sechs Linen wandelnde Linien sein, ergeben sich 64 x 64 = 4096 Möglichkeiten, also ein erstaunlich hohes Beratungsvolumen.
Wie wird nun ein Hexagramm ermittelt? Ich persönlich verwende die Methode mit dem Auszählen von Schafgarbenstäbchen. Es gibt auch noch eine schnellere Methode, das Münzenwerfen. Diese Methode sehe ich allerdings mehr als ein Gesellschaftsspiel als eine ernsthafte Befragung das Yijing.
Sind alle 6 Linien der beiden Trigramme und damit das Hexagramm vollständig, wird aus einer Tabelle das entsprechende Trigramm für oben und unten ermittelt. Wo sich die beiden Trigramme kreuzen ist dann die Zahl des auflösenden Hexagramms zu finden. Ergibt es wandelnde Linien, müssen mit den gewechselten Linien die weiteren Hexagramme aus der Tabelle entnommen werden.
Der oder die Texte für die gefundenen Hexagramme geben die Antwort auf die gestellte Frage und zeigen ihre weitere Entwicklungsmöglichkeit. Die Antworten sind meist sehr bildlich und es empfiehlt sich, darüber in Ruhe nachzudenken oder zu meditieren.