Meditation und Kontemplation

… und die 12 Sinne

Vorbereitung

Vorab zu den 12 Sinnen. Der Anthroposoph Rudolf Steiner ist über die uns geläufigen 5 Sinne hinaus gegangen und hat bei der Betrachtung aller Basisebenen materiell-körperlich, geistig-energetisch und seelisch-informationell in seiner Gesamtheit 12 Sinne beschrieben.

Da bei der Meditation und Kontemplation alle unserer 12 Sinne beteiligt sind, betrachten wir als Erstes die körperlich-materielle Ebene und ihre Sinne. Hier spielt z. B. die Umgebung, unsere Kleidung und unser körperliches Wohlbefinden eine Rolle. Wählen wir für unsere Übungen einen Raum, der eine schlichte und angenehme Atmosphäre hat, in dem wir ungestört sind. Dieser Raum sollte vorher gut gelüftet werden, und wenn die Außengeräusche es zulassen, können wir das Fenster währenddessen öffnen. Die Kleidung ist locker, damit das Blut ungestört zirkulieren kann. Zu Beginn führen wir ein paar Lockerungs- oder Entspannungsübungen durch. Wir können auch vorher wechselduschen, also abwechselnd heiß und kalt, das erfrischt und hält den Geist wach. Für einen wachen Geist ist es auch wichtig, dass wir vorher nichts gegessen haben, was den Körper belastet. Trinken können wir evtl. Wasser oder einen Tee vorher. Am bestenessen wir eine Stunde vorher nichts. Wenn wir aber etwas essen müssen, können wir etwas Obst essen, das ist leicht und schnell verdaulich und hat den Magen nach ca. 30 Minuten wieder verlassen.

Die bevorzugte Tageszeit ist der frühe Morgen, das ist ein guter Einstieg in den Tag. Wir können natürlich auch eine andere Tageszeit wählen, u. U. sogar dreimal pro Tag meditieren. Am besten probieren wir aus, wann es für uns am günstigsten ist. Der Morgen eignet sich auch deswegen recht gut, da wir den Tag mit ein paar körperlichen Übungen beginnen können wie Joggen, Trampolin springen, Steppen, was immer uns in Fahrt bringt. Wenn wir danach noch duschen und mit Wechselduschen abschließen, sind wir hellwach, um mit der Meditation oder Kontemplation zu beginnen.

Welches ist die beste Sitzhaltung? Dies ist individuell verschieden, so wie in der Radionik auch alles individuell durchgeführt werden muss. Wichtig ist eine aufrechte Sitzhaltung, damit der Atem frei fließen kann. Viele benutzen ein Sitzkissen oder eine kleine Sitzbank, die auf einer dicken, weichen Unterlage liegen, z. B. eine Decke oder ein Futon. Wie hoch das Kissen oder die Bank ist, richtet sich nach der jeweiligen Art zu sitzen. Der Lotussitz ist allgemein bekannt. Dieses Verschränken der Beine ist allerdings in der westlichen Hemisphäre für viele, die damit beginnen, nicht immer so leicht durchführbar. Einfacher ist schon der burmesische Sitz, bei dem die Beine nicht verschränkt sondern aufeinander gelegt werden, oder im Westen üblich der Schneidersitz. Bei diesen Sitzarten sollten wir darauf achten, dass das Gesäß und die beiden Knie ein Dreieck bilden, das an allen drei Punkten aufliegt. Auch die Höhe des Sitzkissens hängt von der Art des Sitzens ab. Wenn das alles nicht möglich ist, können wir uns auch aufrecht auf einen Stuhl setzen.

Aufgaben der 12 Sinne in der Mediation und Kontemplation

Genau betrachtet ist es wichtig, dass die Sinne der unteren beiden Ebenen uns bei der Nutzung der beiden höchsten Sinne nicht stören oder behindern. Daher ist es wichtig, diese Sinne so einzusetzen, dass sie die kontemplative und meditative Übung unterstützen und nicht stören. Der Tastsinn sorgt dafür, dass das Gewicht an die Unterlage abgegeben wird. Damit der Geschmackssinn nicht stört, ist es sinnvoll vorher die Zähne zu putzen oder den Mund zu spülen, damit wir einen angenehmen Geschmack im Mund haben. Der Geruchssinn sollte mit einem angenehmen Geruch versorgt werden, vielleicht mit ein paar frischen Blumen, einer Duftlampe mit ätherischen Ölen oder auch mit einem Räucherstäbchen. Dazu eignen sich am besten Räucherstäbchen mit einem feinen Geruch, z.B. japanische, die nicht so aufdringlich riechen. Der Gleichgewichtssinn sorgt für die aufrechte Haltung, symbolisch hat das auch etwas mit ‚Aufrichtigkeit’ zu tun. Der Bewegungssinn achtet darauf, dass wir ruhig sitzen bleiben. Der Lebenssinn hält die Körperfunktionen ruhig, damit der Magen nicht knurrt, der Fuß nicht juckt usw. und wir nicht abgelenkt werden. Er hat aber noch eine besonders wichtige Funktion, die Steuerung des Atems. Damit der Körper gut zur Ruhe kommt und sich entspannt, sollten wir darauf achten, dass wir in der aufrechten Sitzposition ganz bewusst und tief in den Bauch atmen. Schon damit zentrieren wir uns und unseren  Körper. Wir atmen dabei rhythmisch und tief in den Bauch, bis der Lebenssinn das Atmen übernimmt und wir das Gefühl haben, dass nicht wir atmen sondern ‚es uns atmet’, ähnlich wie im autogenen Training.

Übrigens können wir mit dem Atem schon unser energetisches System in Einklang bringen, indem wir den Atem gezielt nacheinander in die Energiezentren, die Chakras, lenken, damit die Energie gleichmäßig fließen kann.

Bei der richtigen Durchführung der Übungen haben alle Sinne eine Aufgabe zu erfüllen, die zum Gelingen der Meditation oder Kontemplation beitragen. Gehen wir weiter zur nächsten Ebene, der geistig-energetischen Ebene. Hier haben wir noch vier Sinne, die wir beteiligen müssen. Beginnen wir mit dem Sehsinn. Wer schon vom inneren Licht gehört hat, weiß, dass Licht und Ton zwei Säulen der Schöpfung sind. Der Sehsinn konzentriert sich auf das innere Licht. Dabei haben wir die Augen geschlossen und schauen mit dem dritten Auge, das zwischen den Augenbrauen liegt, wie auf eine innere Leinwand, um das innere Licht zu sehen.

Den inneren Ton können wir mit dem Hörsinn wahrnehmen, wenn wir aufmerksam nach innen hören. Dieser Ton wird oft als Pfeifen wahrgenommen, das aus der Mitte des Kopfes kommt. Es gibt einige Menschen, die üben viele, viele Jahre, um den inneren Ton zu hören. Andere wiederum hören irgendwann den inneren Ton und laufen zum Arzt, damit er dafür sorgt, dass dieser Ton wieder verschwindet, dort heißt es dann Tinnitus. Damit soll jetzt nicht gesagt sein, dass ein Tinnitus immer der innere Ton ist. Es kommt aber oft vor, dass dies so ist. Dies lässt sich leicht herausfinden in der Kontemplation, indem wir uns auf diesen Ton einlassen und mit ihm spielen, ihn laut und leise stellen. Ich selbst  mache es seit langem, mich hatte eines Tages auch auf einer Geschäftsreise ein „Tinnitus“ überrascht. Ich habe dann gelernt mit dem ton zu spielen, das kann jeder üben, denn dann benötigt man vielleicht keine Medikamente mehr.

Aber weiter, der Wärmesinn schafft einen angenehmen Ausgleich der Körpertemperatur und bereitet mit seiner imaginativen Fähigkeit das Thema auf, über das wir kontemplieren oder meditieren wollen. Eine ähnliche Funktion hat der Wortesinn mit seiner Fähigkeit der Inspiration, damit wir der  Bedeutung des Themas schon näher kommen.

Das liest sich jetzt vielleicht so, das die Vorbereitung länger dauert, als die eigentliche Meditation bzw. Kontemplation. Natürlich ist das nicht so. Ich beschreibe es hier nur im Einzelnen, aber in Wirklichkeit ist das bald eine Sache von vielleicht ein paar Minuten. Kommen wir jetzt zur eigentlichen Meditation und Kontemplation, die in der höchsten, der seelisch-informationellen Ebene angesiedelt ist. Die Kontemplation erfolgt mit dem Gedankenwahrnehmungssinn, die Meditation mit dem Ich/Du-Sinn. Bei der Kontemplation betrachten das Thema und von allen Seiten, ohne es zu bewerten. Ähnlich wie uns der Ich/Du-Sinn in die Mitte einer Person führt, so führt uns die Meditation in die Mitte des Themas, wir werden sozusagen zum Thema selbst. Dies ist der Unterschied zwischen Kontemplation und Meditation. Alles findet intuitiv statt, da die Intuition die Eigenschaft und Fähigkeit der beiden höchsten Sinne ist.

So betrachtet ist die radionische Arbeit und Re-Informations-Therapie® auch eine Art Kontemplation oder Meditation, je nachdem, was wir radionisch bearbeiten. Daher sollte auch jeder Therapeut und Radioniker, je weiter er mit seiner radionischen Arbeit fortschreitet, vor seiner Arbeit in die Meditation oder Kontemplation gehen und sich mit dem Thema und dem Klienten verbinden. Das ist wichtig und wird immer wichtiger.

Z. B. D. G.   Zum Besten des Ganzen

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