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Lebensfragen / 7 – Weiterleben

Monatsbeitrag Juli 2021:  Leben in der Energetischen Welt

Totenbücher zeigen das Leben in der geistig-energetischen Welt

 

Autor Peter W. Köhne

von Peter W. Köhne

Totenbücher zeigen, dass wir nach dem physischen Tod weiterleben

Über das Leben nach dem Tod in der geistig-energetischen Ebene/Welt gibt es verständlicherweise wenig Informationen, entgegen den Nahetod-Erfahrungen liegen aus der Welt nach dem Tot keine Berichte vor. Dennoch hat es die Menschheit immer wieder interessiert, was nach dem Tod passiert. Ist dann alles aus? Geht es danach weiter? Aber wie und wo?

Mit dieser Frage haben sich aber Totenbücher beschäftigt. Die bekanntesten Totenbücher sind das Ägyptische Totenbuch und der Bardo Thödol, das Tibetische Totenbuch. Daneben gibt es auch noch das keltische und das islamische Totenbuch. Für mich ein modernes Totenbuch ist das weiter unten beschriebene Buch von Michael Newton.

Der Bardo Thödol, das Totenbuch Tibets**

Der lamaistische gekreuzte DorjeBardo Thödol bedeutet wörtlich „Befreiung durch Hören im Zwischenzustand“. Hieraus lässt sich schon erkennen, der Bardo Thödol geht davon aus, dass es danach weitergeht. Bardo bedeutet „zwischen zwei“, damit ist gemeint zwischen zwei Zuständen, Tod und Wiedergeburt.

Bardo ist demnach unser Wechsel vom sterbenden physischen Körper in den Energiekörper, wie wir ihn im Mai kennen gelernt haben. Die Zeit, die wir in diesem Bardo-Zustand verbringen ist im Bardo Thödol mit 49 Tagen angegeben.

Der Bardo Thödol beschreibt drei Teile des Bardo-Zustands:

  1. Den Zwischenzustand im Augenblick des physischen Todes. Dieser Zwischenzustand dauert gewöhnlich bis zu dreieinhalb Tage und endet mit der Wahrnehmung des Klaren Lichts der Wahrheit.
  2. Den Zwischenzustand während des Erlebens des Lichtes der Wahrheit, in dem man zur Erkenntnis kommt, dass man tot ist, in dem aber das Leben im energetischen Körper weitergeht ähnlich einem Traum. Es vermittelt den Zustand des wahren Seins, des Seins an sich. Dieser Zwischenzustand dauert zwei mal sieben Tage und bringt Einsichten in die positiven und negativen Erfahrungen des vergangenen Lebens.
  3. Den Zwischenzustand des umgekehrten Prozesses der sangsarischen Existenz, der Welt der Ruhelosigkeit und Täuschungen. Unter dem umgekehrten Prozess ist der Zustand des Werdens zu verstehen, die Vorbereitung auf die Wiedergeburt in einem physischen Körper. Dies nimmt die restliche Zeit bis zum 49. Tag in Anspruch.

Über die praktische Vorgehensweise sagt die Bedeutung des Bardo Thödol schon alles aus „Befreiung durch Hören im Zwischenzustand“. Im Moment, wenn der energetische den physischen Körper verlassen hat, wird dem Verstorbenen der Text des Bardo Thödol vorgelesen, direkt ins Ohr gesprochen, ohne das Ohr dabei zu berühren. Nach der Bestattung des physischen Körpers wird dem Verstorbenen weiter vorgelesen. Als Symbol der Person können jetzt dienen Kleidung der Person mit einem Bild von ihr aber auch sich zum Vorlesen an einen Ort zu setzen, wo sich diese Person gern aufgehalten hat.

Beim Lesen wird immer wieder der Name der Peson aufgerufen, damit diese im Zwischenzustand wachsam bleibt. Der Text fordert sie immer wieder auf, aktiv zu werden, weg von sich selber, weg von den früheren Sympathien und Antipathien, weg aus den Fesseln der Gewohnheiten, Neigungen, Mustern und ausgefahrenen Gleisen, um Befreiung zu erlangen.

Der Text des Bardo Thödol geht sehr tief in das Bewusstsein des Energiekörpers und diese kurze Beschreibung hier kann nur einen groben Umriss dessen geben.

Die Reisen der Seele, das moderne Totenbuch***

Vor vielen Jahren bekam ich ein Buch mit diesem Titel in die Hände, das ich sofort als ein modernes Totenbuch erkannte. Dieses Buch enthält die Protokolle von Hypnosesitzungen, die belegen, dass Menschen sich an ihre Existenz zwischen den Leben, in der geistigen Welt, zu erinnern vermögen. Der Hypnotherapeut Dr. Michael Newton zeigt anhand von 29 Fallstudien, wie jede Seele zusammen mit ihren Seelengefährten einen sinnvollen Lernprozess durchläuft.

Michael Newton fand heraus, dass es möglich ist, mit seinen Klienten weiter als nur bis in ein früheres Leben zurückzugehen und in Bereiche vorzustoßen, in denen die Seele eine Existenz zwischen den Leben führt. Er befragte junge und alte Seelen darüber, wie es in der geistigen Welt aussieht, wie uns unsere geistigen Führer begleiten und warum jede Seele zu einer anderen Seelengruppe gehört.

Rückgeburt

Rückgeburt? Betrachten wir den Geburtsvorgang eines Babys, ähnelt dies sehr dem Sterbeprozess, bei dem der geistig-energetische Körper durch einen Tunnel ins Licht der geistigen Welt geht. Beim Eintreten in diese Welt herrscht meistens freudige Überraschung mit großem Wohlgefühl, ein herrliches Gefühl der Heimkehr. Zur Begrüßung kommen oft „rückgekehrte“ Freunde und Bekannte, wie schon bei den Nahtod-Erfahrungen berichtet.

Wenn erforderlich fangen Geistführer den Schock oder die Frustration bei durch plötzlichen Tod traumatisierten Seelen ab.

Wenn hier von Reisen unserer „Seelen“ gesprochen wird, sind wir als geistig-energetische Wesen gemeint, die immer noch der Polarität unterliegen. Der Begriff Seele wird hier also verwendet für den Geistkörper dessen die Seele sich bedient.

Nach dem anfänglichen Treffen am Empfang geht es weiter an einen Ort der Heilung und um sich zuerst wieder neu in der geistigen Welt zu orientieren. An diesem Ort legen die Seelen Rechenschaft über ihr vergangenes Laben ab.

Die Heimatgruppe

Wenn die Seelen Rechenschaft abgelegt haben, werden sie an einem zentralen Ort gesammelt und reisen von dort weiter zur Heimatgruppe ihrer Freunde, die sie schon aus früheren Leben kennen. Bei dieser Gruppe handelt es sich um kleinere Primärgruppen, die Teil einer größeren Sekundärgruppe sind.

Die Seelen erkennen sich an den Farben, die ihre Energiefelder haben. Die Farbskala beginnt mit Weiß für junge unentwickelte Seelen bis hin zu dunklem Blauviolett für weit fortgeschrittene Seelen mit Meisterstatus. Noch höhere Meisterseelen befinden sich im dunkelsten Purpur des Energiespektrums. (Diese Einordnung ist ein Ansatz zum Verständnis der Lernstrukturen der geistigen Welt.)

Geistige Führer

Alle Seelen haben einen Führer, der sie immer und für immer begleitet. Dabei sucht sich der Führer die Seele aus, nicht die Seele ihren Führer. Auch können Seelen mehrere Führer haben, die zusammen arbeiten und sich in ihren Qualitäten ergänzen. Die Beziehung zwischen Führer und Seele ist ein Lehrer-/ Schüler-Verhältnis.

Entwicklung der Seele

Die Entwicklung der Seele beginnt als Anfängerseele, die nach und nach durch viele Inkarnationen Reife und Erfahrung gewinnt, um immer unabhängiger zu arbeiten. Dann reduzieren sich auch die Anzahl ihrer Inkarnationen. Auf dieser mittleren Entwicklungsstufe wandelt sich das bisherige Lehrer-/ Schüler-Verhältnis in eine Beziehung wie unter Arbeitskollegen und diese Seelen beginnen selbst eine Lehrfähigkeit zu entwickeln.

Fortgeschrittene  Seelen zeichnen sich durch einen höher entwickelten Geist aus, haben Geduld mit der Gesellschaft und ein außergewöhnliches Geschick, Probleme zu lösen. Sie strahlen Gefasstheit, Freundlichkeit und Verständnis für andere aus.

Fortgeschrittene Seelen können auch die Energie ihres Geistkörpers teilen, so dass sie sich gleichzeitig an mehreren Orten aufhalten können. Vom schwedischen Mystiker und Theosophen Emanuel Swedenborg wird dies zum Beispiel berichtet.

Schritt zur nächsten Inkarnation

Der Lernprozess der Seele ist allerdings in den meisten Fällen noch nicht abgeschlossen und es kommt der Zeitpunkt, die schöne geistige Welt wieder zu verlassen und die Reise auf der materiellen Ebene fortzusetzen. Wie lange die Zeit dauert, bis diese Entscheidung ansteht, ergibt sich daraus, wie viel Kraft die Seele wieder geschöpft hat und wie motiviert sie ist, diesen Schritt zu tun. Wenn sich nach der Erschöpfung durch die letzte Inkarnation ihre Energie wieder verjüngt und aufgebaut hat, verspürt die Seele einen Drang, sich wieder physisch in einem neuen Körper zu inkarnieren. Dieser Drang lässt sich ein wenig damit vergleichen, wie wenn eine Frau, die eigentlich keine Kinder haben wollte, plötzlich den unwiderstehlichen Drang verspürt, doch ein Kind haben zu wollen.

Jetzt fällt die Entscheidung, für die sich drei Fragen stellen:

  1. Bin ich wirklich bereit für ein neues Leben im physischen Körper?
  2. Welche Lektionen will ich angehen, um zu lernen und in meiner Entwicklung Fortschritte zu erzielen?
  3. Wo soll ich inkarnieren und wer will ich im nächsten Leben sein, um für meine Ziele und meinen spirituellen Lernprozess die besten Voraussetzungen zu haben?

Die Auswahl

Der neue Ort

Wenn die ersten beiden Fragen geklärt sind, kommt als nächster Schritt die Auswahl des Ortes mit der entsprechenden Umgebung. Das kann man sich vorstellen wie im Kino, wo man sich verschiedene Orte ansehen kann. Als letztes passend zum Ort folgt die Wahl, wer die Seele in der neuen Inkarnation sein will.

Der neue Körper

Interessant bei der Auswahl des Körpers ist, dass der Schwerpunkt nicht auf der körperlichen Seite mit seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten liegt, sondern mehr die psychologischen Aspekte eine wesentliche Rolle spielen. Dazu gehört zum Beispiel die Wahl des Temperaments, ob extravertiert oder introvertiert, oder es überwiegen eher die Emotionen als analytisches Denken. Auch sind Faktoren der Vererbung ein wichtiger Punkt, wie eine neue biologische Lebensform funktionieren wird. Bei dieser Wahl sind die Facetten sehr vielseitig.

Die neue „Lebensbühne“

Bevor es jetzt in die neue Inkarnation geht, fehlt noch etwas wichtiges, die Seelengefährten, die auf der Lebensbühne eine Rolle spielen sollen, Liebesbeziehungen, Ehepartner, Kameraden, Freunde, Bekannte und Menschen, bei denen die Beziehung auf gegenseitigem Respekt gründet. Seelengefährten sind wichtige Personen, sie sind vorbestimmte Begleiter, die uns und sich selbst helfen, gegenseitige Ziele zu erreichen, die durch gegenseitige Unterstützung in verschiedenen Situationen am besten erreicht werden können.

Neugeburt

Alles bereit für ein neues Leben in der physisch-materiellen Welt? Alles geklärt, Ort, Umfeld, Person und „Mitspieler“?

Willkommen im neuen Leben in dieser physisch-materiellen Welt!

 

Das Thema im August-Blog stellt die Frage nach der Wiedergeburt,  der Re-Inkarnation

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*Der lamaistische gekreuzte Dorje, Symbol von Harmonie, Unveränderlichkeit und Allmacht   (Der Dorje = Das lamaistische Zepter)
Das linksdrehende Sonnenrad (Swastika) in der Mitte als Symbol des Vergehens

**Das Tibetanische Totenbuch, W.Y. Evans-Wentz, Rascher Verlag, Zürich

***Die Reisen der Seele, Michael Newton, karmische Fallstudien, Edition Astrodata, CH-8907 Wettswil

Lebensfragen / 6 – Leben im Energiekörper

Monatsbeitrag Juni 2021:  Weiterleben nach dem Tod im Energiekörper

Weiterleben nach dem Tod im Energiekörper

Autor Peter W. Köhne

von Peter W. Köhne

Der Energiekörper

 Im Mai hatten wir festgestellt, dass der physisch-körperliche Tod nicht das Ende unseres Lebens ist, sondern nur ein Wechsel in eine andere Existenzebene. Und? Was machen wir dort? Leben!!

Sicher, das Leben in dieser Ebene mag vielleicht etwas anders sein, aber nach Berichten von Menschen, die etwas weiter über die Schwelle gingen und wieder zurück kamen, ist es fast kein Unterschied. Allerdings sind die Zeitabläufe deutlich anders, da die „träge Masse“ des physischen Körpers fehlt. Es geht alles schneller, direkter. Das ist auch nicht verwunderlich, da wir jetzt im Energiekörper leben. Was ist der Energie- oder Geistkörper? Wie das Wort schon sagt, ein Körper aus Energie, der auch aus Atomen, Zellen, Gliedern und Organen besteht und ein Energiesystem besitzt, das alles steuert.

Energiesystem des Energie- oder Geistkörpers

Die 7 Hauptchakras im KörperDas Energiesystem ist wohl der bekannteste Teil des Energiekörpers. Es besteht aus Energiewirbeln, die im gesamten Körper verteilt und miteinander verknüpft sind. Sie werden als Chakras bezeichnet und haben eine direkte Verbindung zu den endokrinen Drüsen im physischen Körper. Manchmal werden sie als Lotuszentren bezeichnet, da ihre Energiewirbel wie Lotusblüten aussehen mit unterschiedlicher Anzahl von Blütenblättern. In den meisten Fällen werden die 7 Hauptchakras erwähnt. Es gibt aber wesentlich mehr, die überall im Energiekörper verteilt sind.

Atome des Energie- oder Geistkörpers

Atom des EnergiekörpersDie energetischen Atome stellen die Basis für die materiellen Atome dar. Sie bestehen aus Energiespiralen, die von feinen Energiebahnen durchzogen werden und dadurch einen negativen und positiven Pol haben, woraus sich die Flussrichtung der Energie ergibt. Es ist ein Energiekreislauf, der mit dem Blutkreislauf im physischen Körper vergleichbar ist.

Glieder des Energie- oder Geistkörpers

Natürlich sind die Glieder im Energie- oder Geistkörper nicht im physisch materiellen Sinne Glieder. Sie beziehen sich mehr auf den Geist. Es sind Wille, Gefühl, Gedanken und Bewusstsein. Alle vier Glieder unseres Energie- bzw. Geistkörpers, Gedanken, Gefühle, Wille und Bewusstsein lassen sich nicht trennen, sie gehören zusammen und kein Glied wirkt ohne die anderen. Kein Gedanke existiert ohne Gefühl. Wie mächtig ein Gedanke ist, hängt von der Stärke unseres Willens ab, der Intensität des Gefühls und wie bewusst wir uns dessen sind.

Der Wille

Genau wie es im physischen Köper starke und schwache Glieder gibt, gibt es dies auch im geistig-energetischen Körper. Hier ist es ein starker oder schwacher Wille. Um Entscheidungen zu treffen, ist es gut, einen starken Willen zu haben. Mit einem schwachen Willen fehlt das Durchsetzungsvermögen. Auch um alte Muster zu brechen, benötigen wir einen starken Willen, sonst rutschen wir immer wieder in die alten Spuren zurück. Durch Entscheidungen, die aus dem “Bauch” heraus getroffen werden, verstärken sich die Willensglieder.

Das Gefühl

Viele Gefühle begleiten unser Leben, Gefühle des Verliebtseins und der Zuneigung, Angst und Trauer, Wut und Hass und viele andere. Gefühle beherrschen und steuern uns. Selbst unsere Träume werden durch Gefühle gesteuert. Wer hat nicht schon einmal einen völlig konfusen Traum gehabt, in dem alles durcheinander lief. Schauen wir uns an, wie wir Ereignisse unseres Lebens abspeichern, stellen wir fest, dass alle Ereignisse mit demselben Gefühl wie auf einer Perlenkette abgespeichert sind. Wird durch irgendein Ereignis über Tag ein Gefühl angesprochen, das wir mit in den Traum nehmen, so serviert uns der Traum alle Ereignisse, die unter diesem Gefühl in unserer Erinnerung, also auf der Ereigniskette, abgelegt sind. Dies schafft das Durcheinander in diesem Traum. So bestimmen Gefühle sogar unser Traumerleben. Gefühle werden stark duch das Herz-Zentrum gesteuert, wodurch die Gefühlsglieder gestärkt werden.

Die Gedanken

Denken ist eine der selbstverständlichsten Beschäftigungen unseres täglichen Lebens. Gibt es einen Zeitpunkt, an dem wir nicht Denken, völlig gedankenfrei sind? Wer regelmäßig kontempliert oder meditiert, weiß davon zu berichten, wie die Gedanken im Kopf herumhüpfen wie eine Horde Affen. Dann werden wir uns etwas bewusster, dass wir immer denken. Meistens nehmen wir unsere Gedanken, die in unserem Kopf herumschwirren nicht bewusst wahr. Wir denken an alles Mögliche, die Familie, den Beruf, was wir in unserer Freizeit unternehmen wollen, an unser Freud und Leid, an andere, die wir leiden oder nicht leiden können und … und … und… Gedanken werden stark duch das Kopf-Zentrum gesteuert, wodurch die Gedankenglieder gestärkt werden.

Nicht viele Menschen wissen, was Gedanken alles bewirken können. Der Zellbiologe Dr. Bruce Lipton geht sogar soweit, dass wir mit unseren Gedanken und geistigen Einstellung unsere Gene verändern können. In der Tat ist es heute möglich, unsere  Epigenetik zu verändern, in dem wir bestimmte Gene zu- oder abschalten können.

Aus der Betrachtung der zwölf Sinne wissen wir auch, dass wir über unsere Gedanken mit anderen kommunizieren können. Nur tun wir dies alles bewusst? Machen die Gedanken das, was wir wollen oder tun wir das, was unsere Gedanken wollen?

Optimal ist, wenn Bauch-, Herz- und Kopfzentrum zusammen arbeiten, wodurch die „Beweglichkeit“ aller Glieder des Energie- oder Geistkörpers gefördert wird. Dieses Zusammenspiel bestärkt uns auch auf unserem Lebensweg, wenn wir unseren „Kairos“, unsere Lebensvision, gefunden haben.

Das Bewusstsein

Welches Bewusstsein ist hier gemeint? Das Tages-, Unter- oder Unbewusstsein? Das körperliche, geistige oder Seelenbewusstsein? Da wir hier über den Energie- bzw. Geistkörper sprechen, ist auch das geistige Bewusstsein gemeint. Was macht dieses geistige Bewusstsein aus? Zunächst all das, was wir schon mit dem Willen, dem Gefühl und den Gedanken angesprochen haben. Wenn wir bewusst mit diesen drei Gliedern des Geistkörpers umgehen, beginnen wir, uns selbst besser zu kennen, wir entwickeln ein gesundes Selbstbewusstsein. Wer ist nicht schon einem selbstbewussten Menschen begegnet und war beeindruckt von ihm. Davon, wie er seinem Willen Nachdruck verleihen und andere überzeugen konnte, wie  seine Gefühle in seiner Echtheit und Authentizität uns erfassten und seine Gedanken klar und bestimmt zu uns gelangten. Diese Selbstbewusstheit ist dabei aber nicht starr, denn wie jeder Mensch sich weiterentwickelt, so entwickelt sich auch das Bewusstsein eines Menschen immer weiter. Dies ist das wichtigste Projekt eines Menschen, die Arbeit an sich selbst, sollte es jedenfalls sein. Denn Stillstand ist Rückschritt und damit auf Dauer gesehen Untergang.

Zellen des Energie- oder Geistkörpers

Entsprechend dem physischen Körper gehören zu den vier Geistesgliedern auch die entsprechenden Zellen, Gedanken-Zellen, Gefühls-Zellen, Willens-Zellen und Bewusstseins-Zellen. Wie der physische Körper besteht auch der Energiekörper aus vielen Holonen, Bausteinen, die das Gesamte ausmachen. Allein der Energiekörper besteht aus Astral-, Mental- und Kausalkörper. Alle Körper haben gemäß dem Prinzip der Entsprechung, wie oben so unten, auch ihre Glieder, Organe und Zellen. Betrachten wir nun die Zellen des Energie- oder Geistkörpers.

Die Gedanken-Zellen

Gedankenzellen, Zellen des Denkens, werden auch Elementale genannt.  Wie lässt sich das Wesen eines Elementals verstehen? Stellen wir uns vor, dass jeder Gedanke, den wir denken, ein Energiefeld erzeugt, eine Gedankenform. Diese könnten wir uns genauso gut wie eine feinstoffliche Wesenheit vorstellen. Interessant ist, dass in vielen der heutigen Filme über Grenzbereiche Wesen wie Engel oder Dämonen eine wesentliche Rolle spielen. In diesem Genre könnte man diese Wesen auch als Gedankenformen oder Energiefelder ansehen, je nachdem, welche Qualität der jeweilige Gedanke hat.

Elementale sind demnach von uns selbst erschaffene Gedankenformen oder ‚Wesenheiten’, die wir ausschicken, eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Sie sind Teil unseres Geistes, der diesen Gedanken gedacht hat. Dabei werden positive Gedanken auch als Engel und negative Gedanken als Dämonen betrachtet (s.o.).

Die Gefühls-Zellen

Gefühlszellen, Zellen des Fühlens, werden auch Elementare genannt (mit r im Gegensatz zu den Elementalen).  Wie lässt sich das Wesen eines Elementars verstehen? Diese geistigen Wesenheiten geben den Elementalen die nötige Kraft, sich zu verwirklichen. Gefühle werden im Allgemeinen mit dem Element Wasser in Verbindung gebracht. Ohne Wasser wäre auf dieser Erde ein Leben nicht möglich und so ist das Leben für einen Menschen ohne Gefühle auch nicht möglich.

Wie schon bei den Gliedern spielen auch hier alle Zellen zusammen und unterstützen sich, es ist ein starker Wille erforderlich. Damit kommen wir zu den Willenszellen.

Die Willens-Zellen

Willenszellen, Zellen des Wollens, gehorchen bei einem unbewussten Menschen den Elementaren, den Gefühlszellen. Sind die Willenszellen nicht stark genug ausgeprägt, wird der Mensch hauptsächlich durch die strömenden Elementare des Haupt-Gefühlsstroms (Mainstream) gelenkt. Wenn wir uns der Zusammenhänge bewusst sind, formen wir die Elementare nach unserem Willen. Dazu muss die Kraft der Willenszellen ebenso bewusst aufrechterhalten werden. Die Kunst ist es, einen starken Willen über längere Zeit zu halten und so seine Elementare nach seinem Willen zu formen.

Wie das Gefühl dem Element Wasser entspricht, wird der Wille dem Element Feuer zugeordnet. Durch die Kraft des Wassers entsteht grobstoffliches, materielles Leben, die Kraft des Feuers ermöglicht feinstoffliches, geistiges Leben.

Die Bewusstseins-Zellen

 Bewusstseinszellen, Zellen des Bewusstseins, sind die feinsten Zellen des Geistkörpers. Sie durchdringen alles und fassen das zusammen was als Elementale, Elementare und Willenszellen gedacht, gefühlt und gewollt wurde, die fein- und grobstoffliche Realität. Alle Gegenstände in allen Ebenen des Raum-/Zeit-Kontinuums sind Produkte dieser drei Wesensglieder des Geistes. Das vierte Glied ist der Bewusstseinsträger, das Produkt, das erschaffen wurde, deshalb ist es dem Element Erde zuzuordnen. Aus der Betrachtung der Gotteswelten können wir diese Ebenen, materiell und geistig zusammen, als den Körper Gottes ansehen, als seine materielle Schöpfung. Hierbei ist mit körperlich-materiellem Körper Gottes der gesamte Bereich der grob- und feinstofflichen Ebenen gemeint.

Organe des Energie- oder Geistkörpers

Der Psychologe C.G. Jung beschrieb im Rahmen der Definition des kollektiven Unbewussten die Archetypen. Die Organe des Geistkörpers gehen auch auf diese Urprinzipien zurück und werden mit den Eigenschaften versehen, wie sie unter den Eigenschaften der Planeten beschrieben sind, sie werden daher auch als Planetare bezeichnet.

Die Namen der Organe des Energie- oder Geistkörpers entsprechen den zehn Urprinzipien des menschlichen Lebens:

SONNE              Prinzip der Ausstrahlung und Lebensschöpfung

MOND               Prinzip der Widerspiegelung, des Rhythmus und der Weiblichkeit

MERKUR          Prinzip der Vermittlung, Kommunikation und Intelligenz

VENUS              Prinzip der Liebe, der Versöhnung und der Ästhetik

MARS                Prinzip der Energie, der Dranghaftigkeit und des Kampfes

JUPITER            Prinzip der Expansion, des Wachstums und der Ethik

SATURN           Prinzip der Einschränkung, der Grenzhaftigkeit, Ordnung und Arbeit

URANUS           Prinzip für alles Befreiende, Verrückte und Norm Brechende

NEPTUN            Prinzip der Transzendenz, Jenseitigen und der Grenzüberschreitung

PLUTO              Prinzip des Untergründigen, der Unterwelt und des Schattens

Und? Was machen wir nun im energetischen Körper? Leben! Wie geht es weiter?

Das Thema im Juli-Blog stellt die Frage:
Gibt es immer ein Weiterleben? (dafür zeugen Totenbücher).

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* Arthur Avalon, Die Schlangenkraft, O.W. Barth-Verlag, Weilheim, OBB
** Allgemeine Form eines energetischen Atoms nach Edwin D. Babbitt, Principles of Light and Color, New York 1878

 

Lebensfragen / 5 – Wer sind Wir

Monatsbeitrag Mai 2021:  Weiterleben nach dem Tod

Wer sind wir nach dem Tod?

Autor Peter W. Köhne

von Peter W. Köhne

Wer sind WIR?

Im April-Blog hatten wir festgestellt, dass, ganz gleich wie wir es sehen, ob bei klinischem Tod, Unfall oder außerkörperlichen Erfahrungen jeglicher Art, wir verlassen unseren physischen Körper … aber, WER SIND WIR?

In den Nahtod-Gesprächen kam manchmal die Aussage, dass die Seele den Körper verlässt. Aber wo im Körper ist die Seele? Von Zeit zu Zeit tauchen Meldungen auf, dass es endlich gelungen sei, den Sitz der Seele im Körper herauszufinden. Dieser Ansatz wird immer noch verwendet, der der materiellen Denkweise entspringt. Wenn wir tot sind, ist eben alles vorbei. Das passt ja nicht zusammen, wenn WIR dann den physischen Körper verlassen.

Die Lösung ist ganz einfach, wir müssen diesen Ansatz umkehren, also nicht „Der Körper hat eine Seele“ sondern „Die Seele hat einen Körper“…… und nicht nur einen. Wie können wir uns das vorstellen? Wenn wir uns einmal die drei Existenzebenen des Menschen betrachten, stellen wir fest, dass die Seele ihre Heimat in den göttlichen Welten hat, in der seelisch-informationellen Ebene. Wissenschaftlich ausgedrückt, sie existiert außerhalb von Raum und Zeit, ist also nicht an die Polarität gebunden, lebt quasi in Utopia.

Körper als Schutz für die Seele

Wenn die Seele aber in der polaren Welt existieren will, benötigt sie einen Körper als Schutz, der innerhalb von Raum und Zeit existieren kann. Die nächst tiefere Existenzebene ist die geistig-energetische Ebene, in der sie sich eines energetischen oder Geistkörpers bedienen kann. Dieser Körper ist wie ein Schutzmantel gegen die polaren Schwingungen dieser Ebene. In diesem Geistkörper kann sie dort geschützt leben. Will die Seele weiter in die grobstofflich-materielle Welt, benötigt sie einen weiteren Körper, der diese grobe Materie aushält und auch wieder als eine Art Schutzmantel dient.

Wir können also sagen, dass die Seele mehrere Körper benötigt, je nachdem wie tief sie in die niedern Existenzebenen eintauchen will. Eintauchen ist ein gutes Stichwort für ein Beispiel. Stellen wir uns vor, wir als Mensch nehmen die Position der Seele ein. Wenn wir nun in die Tiefen der Meere eintauchen wollen, geht das nicht so einfach.

Bleiben wir dicht an der Oberfläche, können wir leicht abtauchen, solange der Atem reicht. Beim Schnorcheln können wir schon etwas tiefer tauchen, ohne zum Atmen auftauchen zu müssen. Wollen wir noch tiefer tauchen, benötigen wir schon einen Schutz, wie es ein Neopren-Anzug als Schutz vor Unterkühlung bietet und wir werden auch noch Sauerstoffflaschen mitnehmen für die Luft, die wir brauchen. Tauchen wir noch tiefer, ist schon ein Taucheranzug mit Helm erforderlich. In den tiefsten Tiefen reicht auch das nicht mehr und es wird ein gepanzertes Unterwasserfahrzeug benötigt, das den hohen Druck in der Tiefe aushält.

Ähnlich ist es bei der Seele, je tiefer sie in die polaren Welten eintaucht, desto dichter und fester müssen die Körper sein, die sie dazu benötigt, in unserer weltlichen Existenzebene also einen festen physisch-materiellen Körper. Dies als kleine Analogie.

Tod, wo ist dein Stachel?

Wie wir wissen, ist der physisch-materielle Körper nur eine bestimmte Zeit nutzbar, da er durch die Alterung irgendwann unbrauchbar wird. Ist dieser Zeitpunkt erreicht, legt die Seele diesen Körper ab und zieht sich in den geistig-energetischen Körper zurück, um dort weiterzuleben. Dieser Zeitpunkt des Übergangs wird im Allgemeinen als Tod bezeichnet. Dies gilt aber nur für den physischen Körper.

Physikalisch gesehen ist das verständlich. Unser Körper funktioniert zu ca. 70% energetisch. Nach dem Gesetz von der Erhaltung der Energie, kann diese nicht einfach verpuffen, sie muss irgendwo hingehen oder umgewandelt werden. Im Falle des physischen Todes zieht sich die Seele in den Energiekörper zurück und in diesem Körper geht unser Leben weiter.

Mehr zum Energiekörper im Monatsbeitrag Juni:  Leben im Energiekörper.

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Lebensfragen / 4 – Nahtod-Erfahrung

Monatsbeitrag April 2021:  Nahtod-Erfahrungen

Nahtod-Erfahrungen

Autor Peter W. Köhne

von Peter W. Köhne

Nahtod-Erfahrung, ein kurzer Blick ins Leben nach dem Tod?  

„Leben nach dem Tod“ …… war der Titel des ersten Buches, das ich 1982 in die Finger bekam, das sich mit dem Thema Nahtod-Erfahrungen befasste. Herausgegeben wurde es von dem amerikanischen Arzt und Psychiater Dr. Raymond Moody.

Einen ersten Bericht über ein Nahtod-Erlebnis erhielt er von einem Medizin-Professor während seiner Studienzeit, der davon berichtete, wie er sein eigenes Sterben und Totsein erlebt hatte, als er schon ‚klinisch tot’ war. Als Dr. Moody später wieder von einem ähnlichen Erlebnis berichtet wurde, begann er dieses Phänomen näher zu untersuchen und fand weitere 150 solcher Fälle von Menschen die schon ‚klinisch tot’ gewesen waren. Nach Erscheinen seines ersten Buches zu dem Thema erhielt er hunderte von Zuschriften, die ähnliches berichteten.

Ein Gefühl der Liebe, Freude und des Friedens

Erstaunlich bei den Untersuchungen war, dass sich die Berichte sehr ähnelten, zum Beispiel die Personen sich plötzlich außerhalb ihres physischen Körpers in einem anderen Körper befanden. Oft schwebten sie durch einen langen Tunnel auf ein helles Licht zu, wo sie von anderen Wesen, verstorbenen Verwandten oder Bekannten empfangen wurden. Es stellte sich ein Gefühl der Freude, Liebe und des Friedens ein. Allerdings folgte dann die Erkenntnis, dass die Personen wieder in ihren physischen Körper zurückkehren mussten.

Nahtod bei Unfällen

Oft treten solche Ereignisse bei Unfällen ein, bei denen die Personen regelrecht aus ihrem physischen Körper herausgeschleudert werden, völlig irritiert über der Situation schweben und zusehen können, wie die Rettungskräfte sich um den physischen Körper bemühen, bis sie die Person wieder ‚zurückgeholt’ haben. Einige Personen berichten, dass ihnen an einem bestimmten Punkt die Frage gestellt wurde, ob sie weitergehen oder in den physischen Körper zurückkehren wollen.

Wissenschaftliche Forschung

Wissenschaftler der Universität Southhampton haben 2060 Fälle von Personen untersucht, die einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten hatten, von denen 303 überlebt haben. Von ihnen berichteten 140 von ähnlichen Wahrnehmungen, wie oben beschrieben, bevor die Ärzte sie wieder ‚zurückholen’ konnten, 13% der Patienten gaben an, von ihrem physischen Körper getrennt gewesen zu sein.

Aus den Berichten der Patienten konnten die Forscher den Schluss ziehen, dass das Bewusstsein nach dem ‚klinischen Tod’ weiterhin erhalten bleibt und damit ein Hinweis auf ein Leben nach dem Tod wissenschaftlich belegt sei. Es handelt sich demnach nicht um Einbildungen oder Halluzinationen, als das es oft belächelt und abgetan wird.

Außerkörperliche Erfahrungen

Es wird aber immer wieder von Menschen berichtet, die ihren Körper willentlich verlassen können.  Als ich mein 7-tägiges Dunkelretreat beendet hatte, lernte ich dort eine junge Frau kennen, die mit ihrem Freund vor Ort lernen wollte, den Körper zu verlassen. Genau genommen hatte sie diese Technik seit Kindertagen praktiziert und nie verlernt. Nun wollte sie ihrem Freund helfen, dies auch zu erlernen. Der Erfolg war allerdings bisher ausgeblieben, da ihr Freund panische Angst hatte, seinen Körper zu verlassen. Für ihn bedeutete Körper verlassen gleich Tod, obwohl sie das beste Beispiel war, dass damit kein Tod verbunden ist.

Viele Situationen können zu einem Körperaustritt führen, zum Beispiel berichten Teilnehmer am Autogenen Training, dass sie sich plötzlich neben ihrem Körper stehen sehen. Auch bei Tiefenmeditationen können diese Austritte erfolgen, meistens aber auch im Traum, bei dem dies allerdings oft nicht als ‚Austritt’ empfunden wird.

Selbsthilfegruppen

Weltweit gibt es Selbsthilfegruppen, die Betroffenen helfen, diese oft schockbehafteten Nahtod-Erlebnisse und -Erfahrungen zu verarbeiten und zu verstehen.

Ganz gleich wie wir es sehen, ob bei klinischem Tod, Unfall oder außerkörperlichen Erfahrungen jeglicher Art, WIR verlassen unseren physischen Körper.

Im Mai-Beitrag widmen wir uns der Frage: Wer sind Wir?.

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Lebensfragen / 3 – Schicksal

Monatsbeitrag März 2021:  Schicksal oder Zufall?

 Schicksal oder Zufall?

Autor Peter W. Köhne

von Peter W. Köhne

Ist ein Unglück Schicksal oder Zufall?

Vorweg eine kleine Geschichte, die von einem spirituellen Meister erzählt wurde, die die Frage aufwirft, wann ist das Geschehene Schicksal oder Zufall:

Es war einmal ein armer alter Mann in einem kleinen Dorf, dem war im Frühling sein einziges Pferd davon gelaufen.
Der reiche Nachbar kam zu ihm und sprach: „So ein Unglück, das tut mir aber leid“.
Doch der alte Mann blieb ruhig und sagte nur: „Ob es ein Unglück ist? Das weiß man nicht. Es wird sich zeigen.“ 

Im Sommer kam das Pferd auf einmal zurück. Nicht allein, sondern in Begleitung von einem Dutzend wilder Pferde.
Der reiche Nachbar kam und gratulierte dem alten Mann zu seinem unverhofften Glück.
Doch der alte Mann blieb ruhig und sagte nur: „Ob es ein Glück ist? Das weiß man nicht. Es wird sich zeigen.“  

Es war im Herbst, als der Sohn des alten Mannes auf die Idee kam, das wildeste der wilden Pferde für sich zuzureiten.
Da passierte es: Das Pferd bäumte sich auf, der Sohn stürzte  aus dem Sattel – und brach sich sämtliche Knochen.
Der reiche Nachbar hatte den Vorfall beobachtet und sprach: „So ein Unglück, das tut mir aber leid.“
Doch der alte Mann blieb ruhig und sagte nur: „Ob es ein Unglück ist? Das weiß man nicht. Es wird sich zeigen.“  

Im Winter gab es plötzlich Krieg. Alle jungen Männer wurden eingezogen und mussten an die Front. Aber der Sohn des alten Mannes durfte zu Hause bleiben. Seine Knochen waren noch nicht richtig verheilt und ein Arm war steif geblieben. Der Sohn des reichen Mannes aber musste in den Krieg ziehen.
„Da hast du aber wirklich Glück gehabt“, sagte der reiche Nachbar.
Doch der alte Mann blieb ruhig und sagte nur: „Ob es ein Glück ist? Das weiß man nicht. Es wird sich zeigen.“

Diese Geschichte zeigt eine Grundhaltung, die sich als „wer weiß, wofür’s gut ist“ beschreiben lässt. Der Hintergrund zeigt ein Verständnis, das sich aus der viel beschriebenen  Polarität ergibt, dass nichts ohne sein Gegenteil existieren kann. Jedes Unglück birgt auch das Glück in sich, so wie jedes Problem nicht ohne seine Lösung existieren kann, wir müssen es nur erkennen.

Schicksal

Das Schicksal hat viele Namen, die sowohl negativ „fatum“ als auch positiv „fortuna“ sein können. Es tritt oft sehr abrupt in unser Leben. Oft wird es als eine unpersönliche Macht beschrieben, die über den Menschen waltet. Aber auch persönliche Mächte sind für das Schicksal bestimmend wie Schicksalsgöttinnen Moiren bei den Griechen, die Parzen bei den Römern oder die Nornen bei den Germanen.

Im Christentum ist das Schicksal personifiziert „von Gott gegeben“ und wird oft als Strafe oder Prüfung empfunden. Hier liegt häufig der Glaube an eine göttliche Vorsehung, an ein vorbestimmtes Schicksal zu Grunde. Über Kismet, wie das Schicksal im Islam bezeichnet wird, sagt der Koran in Sure 57/22.u.23:

22. Kein Unglück trifft die Erde, auch euch nicht, das nicht im Buch (ewigen Ratschlusses) genannt wäre, bevor wir es werden ließen. Wahrlich, dies ist für Allah ein Leichtes. 23.  Auf dass ihr nicht betrübt seid, was euch entgangen ist und euch nicht darüber freut, was euch gegeben ist.

Kismet ist also der Anteil, den wir vom Leben bekommen.

Der ZEN Buddhismus geht davon aus, dass das Leiden zum Leben gehört, es lasse sich nicht ausschließen, aber: Wenn Du wissen willst, was in der Zukunft passiert, achte auf Deine Gedanken und Deine Gefühle. Hierbei wird unser Anteil am Schicksal deutlicher, es ist unsere Selbstverantwortung, die unsere Zukunft bestimmt.

Freier Wille

Im Wort Schicksal ist schicken versteckt. Wer schickt uns denn so etwas wie Schicksal? Wir selbst! Damit kommen wir zu einem bedeutenden Spannungsfeld:

Schicksal  <<<  >>>  Freier Wille

Der freie Wille ist uns allen eigen. Die genannte Selbstverantwortung ist die Basis, wir entscheiden, was in unserem Leben passiert. Wir sind es auch, die dafür die Verantwortung tragen und nur wir! An dieser Stelle kommen wir zum Kern der Sache, zu einem  universellen Gesetz, dem Gesetz von Ursache und Wirkung, das für den gesamten Kosmos Gültigkeit hat, den Menschen nicht ausgenommen. Aus fernöstlichen Lehren ist es auch als Karma bekannt. Dieses Thema behandele ich im Blog vom Oktober ausführlicher, denn irgendwo muss das Schicksal ja einen Sinn haben, keine Schuld, keine Strafe, keine Prüfung, keine Belohung. Wir selbst entscheiden, was in unserem Leben geschehen soll, nicht nur in diesem Leben. Wer sich schon mit dem Thema Re-Inkarnation befasst hat, wird wissen, dass wir vor dem Schritt in eine neue Inkarnation eine Auswahl treffen, was unsere Themen (oder Schicksal?) in diesem neuen Leben sein sollen.

Und? Sind Wunder auch Schicksal? … oder doch Zufall?

Hierzu auch mehr in dem Blog vom Februar, Lebensfragen / 2 : Schöpfung oder Zufall?

Thema April 2021: Was sind Nahtoderfahrungen?

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