Monatsbeitrag März 2020
Es gibt viele Spielregeln im Leben, Gebote, Gesetze, Vereinbarungen, die nicht alle in den unterschiedlichen Kulturen gleich sind. Die bekanntesten Spielregeln des Abendlandes sind wohl die 10 Gebote des Alten Testaments, da diese das Abendland am stärksten geprägt haben. Allerdings sind auch diese Gebote nicht einheitlich, wie ich im Januar-Blog gezeigt habe. In diesem Monat geht es um Namensmissbrauch und Gotteslästerung.
Wie schon bei den ersten beiden Spielregeln (Gott und Gottesbild) geht es auch hier wieder um Gott, ganz gleich wie wir ihn dabei nennen, Gott, Allah oder noch anders. Wie oft hören wir Aussprüche wie „Mein Gott, wie konnte das passieren“ oder „Oh Gott, nicht das noch“ oder „ Gott verdammich, wieso passiert das mir?“. Auch Wünsche werden immer wieder an Gott herangetragen … Lieber Gott, bitte gib mir dies oder jenes … oder lass dies oder jenes geschehen oder nicht geschehen … Besser wir lernen, unsere spirituelle Schöpfungsaufgabe zu erfüllen, die uns aufgetragen wurde.
Schlimm fand ich einen Anruf nach einem Geschen in der Welt, bei dem mich der Anrufer fragte: „ …wie kann Gott so etwas zulassen?“. Ich habe ihn gefragt, was Gott damit zu tun habe. Er beharrte darauf, dass Gott so was nicht zulassen dürfe. Ich habe ihm dann ganz krass geantwortet: „Das geht Gott am Arsch vorbei, diese Probleme sind rein vom Menschen gemacht, es ist nicht Gottes Aufgabe, sich darum zu kümmern.“ Der Anrufer hat sich seit dem nie wieder bei mir gemeldet.
Es ist erstaunlich, wie wir Menschen immer wieder versuchen, für irgendetwas einen Schuldigen zu finden, wenn wir es selbst verbockt haben. Finden wir keinen anderen Schuldigen, muss zuletzt Gott dafür herhalten. Als jetzt die USA den iranischen General Soleimani getötet hatte, rief einer der vielen tausend Menschen, die deswegen im Iran auf die Straße gingen: „… mit Allahs Hilfe werden wir Rache üben…!“ Also wieder die Frage: Was hat Gott (Allah) damit zu tun?
Ist es nicht pervers, wenn immer wieder bei Kriegen zwischen christlichen Armeen beide Seiten ihre Waffen im Namen Gottes gesegnet haben? Wie sollte das funktionieren? Sollte Gott gegen sich selbst kämpfen?
Abschließend sei noch ein anderer Namensmissbrauch erwähnt, die Blasphemie, die Gotteslästerung. Gibt es wirklich Menschen, die sich einbilden, sie wüssten, wie Gott gelästert werden kann? Um dies zu wissen, müssten sie wenigstens auf der gleichen Stufe stehen wie ES, Gott, oder ES so gut kennen, weil sie über Gott stehen. Denn wie sollte irgendjemand das wissen? Wäre dies nicht die wahre Blasphemie? Es wäre sogar noch mehr, eine Entmündigung Gottes, bei der der Mensch Gott vorschreibt, wodurch ES, Gott, sich gelästert fühlen soll!
Die Vergebung der Sünden durch Geistliche lassen wir hier noch beiseite, dazu müssten wir uns erst klar werden, was Sünde wirklich ist …
Jetzt aber wieder die vier Betrachtungsmöglichkeiten wie im Januar-Blog beschrieben:
Die BIBEL (Martin Luther):
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
Die SCHRIFT (Hebräischer Urtext):
Trage nicht Seinen deines Gottes Namen auf das Wahnhafte, denn nicht straffrei lässt ER ihn, der seinen Namen auf das Wahnhafte trägt.
Authentische Aussage (Pierre de Forêt):
Wenn du Gutes tust, dann tust du es dir selbst. Und wenn du Unrecht tust, dann tust du es dir selbst. Du selbst bist die Quelle deines Wohlergehens und Leidens, also hadere nicht mit deinem Schöpfer.
Die 3. Verpflichtung (Neale Donald Walsch):
Ihr missbraucht nicht den Namen Gottes und ihr ruft mich auch nicht um nichtiger Dinge wegen an. Ihr versteht die Macht des Wortes und der Gedanken und denkt nicht einmal daran, den Namen Gottes auf gottlose Weise auszusprechen. Ihr gebraucht meinen Namen nicht vergeblich (d.h. ergebnislos), weil ihr es nicht könnt, denn mein Name – das große ICH BIN – wird nicht und kann niemals vergeblich ausgesprochen werden. Wenn ihr Gott gefunden habt, werdet ihr dies wissen.
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